Ätherische Öle
Starker Geruch
Wirkstoff verdunstet ohne Rückstände
Wirkungen: Krampflösend (spasmolytisch), blähungstreibend (carminativ), antibakteriell, galletreibend (cholagog),harntreibend (diuretisch), auswurffördernd (expektorierend, beim Husten), entzündungshemmend (antiphlogistisch) ; Äußerlich wirken viele ätherische Öle hautreizend und auf der Haut hyperämisierend (durchblutungsfördernd) ; Viele ätherische Öle können Stimmungsänderungen auslösen, z.B. beruhigend oder stimmungsaufhellend. Cave: Ätherische Öle sowohl innerlich als auch äußerlich nicht an Katzen verwenden, Vergiftungsgefahr ! Vorsichtige Dosierung der Drogen !
Drogen mit ätherischen Ölen kühl unter 20 C lagern, Aroma dichte Verpackung, Zubereitung: dürfen nur mit heißem Wasser überbrüht werden, nicht kochen
Beispiele: enthalten in Anis-, Fenchel- und Kümmelfrüchten, Kamillenblüten, Melissenblätter, Baldrianwurzel, Rosmarin, Pfefferminzblätter u.a.
Bitterstoffe
Stark bitterer Geschmack
Appetitanregend, Bitterstoffe reizen die Geschmacksrezeptoren und wirken anregend auf die Speichel-, Magen- und Gallesekretion
Bitterstoffzubereitungen werden 20-30 min vor den Mahlzeiten gegeben
Gute Extrahierbarkeit mit Wasser, Teeaufguss (Infus) oder Kaltansatz (Mazerat, z.B. Tausendgüldenkraut und Wermut)
Beispiele: Salbeiblätter, Löwenzahnkraut und –wurzeln, Enzianwurzel, Tausendgüldenkraut, Wermut u.a.
Gerbstoffe
Herber Geschmack
Gerbstoffe werden äußerlich in Form von Bädern und Pinselungen angewendet, innerlich gegen Durchfall über die Hemmung der Sekretion von Elektrolyten und Wasser in das Darmlumen
Wirkung reizmildernd und entzündungshemmend, dichtet kleine Blutgefäße ab (z.B. bei Zahnfleischbluten), Wundbehandlung mittels Umschlägen
Beispiele: Blutwurz, Gänsefingerkraut, Brombeerblätter, Heidelbeeren (innerlich), Salbeiblätter (innerlich und als Gurgelmittel), Eichenrinde (innerlich und äußerlich)
Flavonoide
Gelbe Farbe (flavos)
Weit verbreitete Naturstoffe, mit heißem Wasser, besser mit Alkohol extrahierbar
Werden auch als Phytamine bezeichnet
Wirkungen: Normalisieren die Durchlässigkeit der Gefäßwände, Flavonoide haben einen positiven Einfluss (präventiv und kurativ) auf die Brüchigkeit und Elastizität der Kapillaren (kleinste Blutgefäße); Wassertreibend, krampflösend, Herz- und Kreislauffördernd, gegen Husten; Flavonoide der Mariendistel wirken schützende auf die Leber gegenüber leberschädigenden Stoffen
Beispiele: Buchweizenkraut, Mariendistelfrüchte, Weißdornblüten und –blätter, Süßholzwurzel, Passionsblumenkraut, Birkenblätter, Arnikablüten, Mistelkraut, Kamillenblüten, Lindenblüten u.a.
Schleimstoffe
Schleimstoffe sind Kohlenhydrate und mit Wasser gut extrahierbar (bilden mit Wasser eine zähflüssige, viskose Lösung)
Meist Kaltwasserauszüge wenn auch noch Stärke und Pektine enthalten sind, z.B. Eibischwurzel
Wirkungen: Reizmildernd bei Entzündungen der Rachen-, Magen- und Darmschleimhaut, Linderung von Reizhusten, Leinsamenschleim hat eine abführende Wirkung
Beispiele: Isländisch Moos, Eibisch (Wurzeln, Blüten, Blätter), Beinwellwurzel, Flohsamen, Leinsamen, Kamillenblüten, Huflattichblätter und –blüten
Saponine
Saponine bzw. Zubereitungen aus Saponindrogen werden oft als schleimlösendes und auswurfförderndes Mittel bei festsitzendem Husten eingesetzt. Wasserlöslich, sapo = seifenähnlich, Saponine sind chemisch durch einen Zucker- und einen Nichtzuckeranteil (Sapogenin) charakterisiert. Durch die Bipolarität der Molekülstruktur besitzen Saponine Emulgator-Eigenschaften, im Wasser schäumen sie wie Seife. Saponine verfügen darüber hinaus eine ausgeprägte Biomembranaktivität, die u.a. in ihrer hämolytischen Wirkung (Auflösung der roten Blutkörperchen) sichtbar wird. Durch die Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers und durch die hämolytischen Eigenschaften sind Saponine toxisch z.B. für Fische
Vorsicht: In höheren Dosen örtlich gewebereizend, in pulverisierter Form schnupfenartige Sekretvermehrung
Beispiele: Süßholzwurzel, Primelwurzel, Goldrutenkraut, Birkenblätter u.a.
Anthranoide
Starke dickdarmwirksame Abführmittel (Laxanzien)
Bei chronischer Einnahme kommt es zu einem gefährlichen Elektrolytverlust (Kalium u.a.) und zu einer Einschränkung bzw. zum Verlust der Darmmotorik (Teufelskreislauf: Steigerung der Dosis, kann letztendlich zum Darmverschluss führen)
Anthranoiddrogen wie Aloe (gemeint ist das das reine Aloe, d.h. das gelblich, bräunliche Blattharz – das sog. Aloin – der Aloe vera, das transparente und etwas schleimige Aloe vera Gel dagegen enthält kein Aloin), Sennesblätter, Faulbaumrinde und Rhabarbawurzel sind apothekenpflichtig !
Kieselsäure
Harntreibende Wirkung
Beispiele: Brennesselkraut, Schachtelhalmkraut, Bohnenschalenhülsen u.a.